Wie jedes Jahr gegen Ende Februar, Anfang März ziehen Kranich-Trupps aus ihren Winterquartieren in Spanien und Südfrankreich auf ihrem Weg zu den Brutplätzen in Skandinavien auch über das Rheinland, und so z.B. auch über den Königsforst.
Wenn man nicht damit rechnet, und sich mit Vögeln allgemein und Kranichen insbesondere nicht auskennt, kann einem dieses Naturschauspiel leicht entgehen, obwohl man direkt darunter steht. Vogelfreunde, auch Ornithologen genannt, wissen die typischen Kranichrufe sofort zu deuten, dann geht auch sogleich der Blick nach oben, wo sich auch schon bald die keilförmige Flugformation erkennen lässt. Zuweilen kreisen und sammeln sich Trupps auch erst, bevor sie dann ihren Zug antreten. Mehr als ihre Silhouetten bekommt man von ihnen bei Flughöhen von mehreren hundert Metern allerdings nicht zu sehen. Die großen Rastplätze, wo man sie auch mal am Boden über mehrere Tage gut beobachten kann, liegen weiter westlich, nur gelegentlich legen kleinere Trupps mal einen Zwischenstopp in der Wahner Heide ein.Zu verwechseln sind die Kranichzüge eigentlich nur mit denjenigen von Wildgänsen, Ornithologen können diese anhand der etwas anderen Silhouetten unterscheiden, für Nichtexperten sind die Laute das bessere Unterscheidungsmerkmal: Wildgänse schnattern, wie Gänse halt, Kraniche rufen.
Aber schön, dass solche Naturschauspiele alljährlich und mit beständiger Regelmäßigkeit direkt über unserer Haustür zu beobachten sind. Dafür braucht man nur auf den Balkon. Tatsächlich hat die Zahl der Kraniche über die letzten Jahrzehnte betrachtet sogar zugenommen. Und wer weiß, vielleicht haben sie im Corona-Jahr ja auch profitiert, durch den Wegfall eines Großteils der Cherosin-betriebenen Konkurrenz im Luftraum, vor allem um den Flughafen Köln / Bonn herum. Wie sich das konkret auswirkt, auch für andere Zugvogelarten, das bleibt noch weiter zu beobachten.